Warum Fledermäuse


Sie sind faszinierend

Wir sind fasziniert von diesen vielfältigen und unglaublichen Lebewesen. Die nächtliche Lebensweise lässt die kleinen Flugakrobaten eher im Verborgenen. Schaut man genauer hin, wird man in ihren Bann gezogen. Sie sind unsere nächsten Verwandten hier in Deutschland. Forschungen zeigen, dass sie genauso lernen wie wir. Die "Sprache" entwickelt sich wie bei unseren Kindern, erst wird gebabbelt, dann nachgeahmt und später individuell ergänzt. Ihre Intelligenz zeigt sich auch daran, dass sie ein unglaublich gutes Gedächtnis haben, und sich über tausende Kilometer zurecht finden können. Sie alle sind bedroht und sie benötigen unseren Schutz und unseren Einsatz für sie!


Sie sind wichtig

Ohne Fledermäuse wäre unsere Erde sehr viel ärmer, denn sie sind ökologisch unglaublich wichtig.

 

Über 1.300 Arten spielen besondere ökologische Rollen, als Bestäuber, Samenausbreiter und Vertilger von Schadinsekten. Sie sind unermesslich wichtig für die Landwirtschaft und sparen uns jährlich viel Geld, denn durch sie benötigen wir weniger Pestizide. Selbst Fledermauskot erfüllt eine wichtige Aufgabe als natürlicher Dünger (Guano). 

 

Wussten Sie, dass

  1. es ohne Fledermäuse keinen Tequila gäbe (die Blaue Agave wird von Fledermäusen bestäubt).
  2. Fledermäuse 1.200 Mosquitos pro Stunde vertilgen können und bis zu 80 % ihres Körpergewichts in Insekten.
  3. Fledermauskot - Guano -  früher das Haupt-Exportmittel aus Texas war, noch vor Öl.
  4. Sie über 30 Jahre alt werden können und unsere nächsten Verwandten in Deutschland sind.

Sie sind bedroht

Die Welt ist ein gefährlicher Ort für Fledermäuse. Obwohl sie uns so viele wirtschaftliche und ökologische Vorteile bringen, sind sie stark bedroht und die Populationen nehmen ab. 

 

Die fortschrittlichen Baumaßnahmen lassen kaum noch Ritzen und Spalten in denen sie Verstecke finden können. Altbaumbestände gibt es auch kaum noch. Daher brauchen sie unsere Hilfe. 

 

Da Fledermäuse sich langsam reproduzieren - höchstens ein bis zwei Jungtiere kommen im Jahr zur Welt - erholen sie sich kaum von einschneidenden Verlusten. Nicht nur die Zerstörung Ihrer Kolonien oder der Wohnmöglichkeiten sondern auch der Jagdgebiete ist drastisch für die fliegenden Kobolde. 


Sie sind missverstanden

Blind wie eine Fledermaus

 

Fledermäuse sind nicht blind. Sie sehen ziemlich genau so gut wie andere Säugetiere. Des Weiteren nutzen sie Echoortung um sich in totaler Dunkelheit präzise und schnell fortzubewegen. Sie stoßen hohe Töne aus und analysieren über das Echo, wo sich ein Objekt befindet und in welche Richtung es sich bewegt. Diese Methode ist so genau, dass sie selbst ein Menschenhaar detektieren können.

 

Fledermäuse sind fliegende Mäuse

Nein. Fledermäuse sind Säugetiere, aber keine Nagetiere. Sie sind sogar näher mit uns verwandt als mit Mäusen. 

 

Fledermäuse verirren sich in den Haaren

Dafür sind sie viel zu intelligent und ihre Echoortung zu genau. Das ist ein Mythos, der im Mittelalter kursierte. 

 

Fledermäuse trinken Blut

Es gibt drei Arten von Vampirfledermäusen (aus insgesamt über 1.300 Fledermausarten). Diese kommen nicht in Deutschland sondern in Latein-Amerika vor. Diese trinken kein Blut sondern schlecken es auf - wie Katzenbabies es mit Milch machen. Zu ihren Beutetieren gehören Rinder, Vögel und Affen. In ihrem Speichel wurde ein gerinnungshemmender Wirkstoff gefunden, aus dem ein Medikament entwickelt wurde, dass hilft, Schlaganfälle bei Menschen zu verhindern.

 

Alle Fledermäuse haben Tollwut

Nicht mal im Ansatz. Manche Fledermäuse, wie andere Säugetiere auch, können mit Tollwut infiziert werden und manche haben Fledermaustollwut. Allerdings ist die Mehrheit der Fledermäuse nicht infiziert. Da wir aber grundsätzlich vor allem mit schwachen, kranken oder gestressten Tieren zusammen kommen gilt: Handschuhe tragen! Ein gestresstes Tier kann beißen.